Liebe Leser,

einer der Gründe, warum viele Menschen sich für Parkett als Bodenbelag entscheiden, ist seine Natürlichkeit. Holz ist ein lebendiger Stoff, der einem Raum selbst dann noch seinen Stempel aufdrückt, wenn er zu Parkett verarbeitet und fertig verlegt wurde. Dies kann sich unter anderem durch ein würzig-frisches Holzaroma bemerkbar machen, mit dem manche Parkettböden die Raumluft dezent anreichern.

Leider kann es jedoch auch vorkommen, dass einem Parkett Düfte entweichen, die weitaus weniger angenehm sind. Konkret gesagt: Parkett kann stinken. Die Bandbreite reicht von Naserümpfen bis hin zu Gestank, der ganze Wohnungen unbewohnbar macht. Für die Betroffenen liegt die Schwierigkeit darin, die Ursache der Geruchsentwicklung ausfindig zu machen. Denn nur so lässt sich das Problem gezielt bekämpfen und beheben, ohne den Parkettboden zu schädigen. Nachfolgend haben wir verschiedene Phänomene aufgelistet, die sich oft als die Wurzel des Übels heraus gestellt haben:

Werden Sie in einem frisch bezogenen Neubau gleich von muffigem Geruch begrüßt, stehen die Chancen gut, dass der Parkettleger etwas falsch gemacht hat. Grundsätzlich sollten Räume, in denen neues mit Öl oder Lack behandeltes Parkett verlegt wurde, mehrere Tage gründlich durchgelüftet werden. Wurde dies versäumt, sollten Sie dies schnell nachholen. In einem Raum mit frisch behandeltem Parkettboden sollten außerdem nicht gleich Malerarbeiten durchgeführt werden. Unter der Abdeckfolie stauen sich ansonsten Dämpfe, die gesundheitsschädliche Folgen haben können, wenn sie konzentriert entweichen. Ein Urteil des OLG Köln nimmt hier übrigens die Parkettbetriebe in die Pflicht: Handwerker haben dafür zu sorgen, dass sich Dämpfe und Gerüche, wie sie zum Beispiel durch die Verwendung von lösemittelhaltigem Lack entstehen, innerhalb von drei Wochen nach Erledigung des Auftrags verflüchtigen. Hält die Geruchsbelästigung länger an, kann der Wohnungsbesitzer Schadenersatz fordern.

In Altbauten ist am häufigsten zu beobachten, dass Parkett von unten anfault, wodurch ein Modergeruch entsteht. Dies kann passieren, wenn bei Renovierarbeiten die Ausgleichsmasse nicht genügend Zeit zum Trocknen bekommt oder das Parkett einfach über einen alten, sowieso schon feuchten Bodenbelag gelegt wurde. Oftmals haben auch Heizleitungen Schuld am Schimmel: Sie werden aus Altersgründen undicht oder sind nicht ausreichend isoliert, so dass sie „schwitzen“.
Haben Sie Haustiere? Vielleicht haben diese ihre Notdurft unbemerkt auf dem Parkett verrichtet. Lässt sich der Geruch nicht durch ausgiebiges Putzen mit einem nebelfeuchten Tuch beseitigen, hilft nur noch Abschleifen. Vorsicht: Katzen haben oft „Lieblingsplätze“, zu denen sie immer wieder zurückkehren. Schützen Sie Ihr Parkett an solchen Stellen. Mitunter können es auch einfach die verwendeten Öle sein, die für unangenehme Gerüche verantwortlich sind. Viele Parkett Fachmänner schwören zum Beispiel auf Tungöl. Dass dieses asiatische Öl nicht jedermanns Sache ist, da es nach Schweinefett riecht und bei manchen Menschen Übelkeit hervorruft, wird oft vergessen.

Kontaktieren Sie im Zweifel auf jeden Fall einen Fachmann oder Sachverständigen. Er kann die Oberflächen- und Holzkernfeuchte Ihres Bodens exakt messen und die betroffenen Stellen ausfindig machen – Ihr Parkett und Sie sollen sich ja gut riechen können.

8 thoughts on “Geruchsbelästigung durch Parkett”

  1. Ich habe seit fast 4 Jahren Probleme mit seeeeehr trockenen Augen. Das fing just seit dem Zeitpunkt an, an welchen wir in ein Haus mit geölten Parkett gezogen sind. Ich finde den Geruch auch sehr unangenehm, wenn das Parkett gerade frisch nebelfeucht gewischt wurde. Sehen Sie hier Zusammenhänge oder haben weitere Ideen, wie ich der Sache auf den Grund gehen könnte? Darüber würde ich mich sehr freuen!

    1. Hallo Daniela!

      Prinzipiell dürfte Ihr Problem nicht an dem geölten Parkett an sich liegen.
      Normalerweise werden alle neuwertigen Öle für das Parkett auf natürliche Basis hergestellt. Außerdem sorgt geöltes Parkett für ein gesundes Raumklima.

      Folgende Gründe und Maßnahmen kommen nach unserer Meinung in Frage:
      1. Wie wurde das Parkett verlegt und wie alt ist es? Wenn Ihr Parkett verklebt wurde, sind Sie vielleicht gegen den Kleber allergisch bzw. der Kleber ist sehr alt, porös und vielleicht schon schimmelig, kleine Fugen haben sich gebildet und dadurch gelangen kleine Partikel in den Raum, auf die Sie allergisch reagieren könnten.
      2. Beträgt das Raumklima die geforderten bzw. empfohlenen 50 Prozent Luftfeuchtigkeit? Falls nicht, kann eventuell ein Hygrometer helfen.
      3. Überprüfen Sie Ihr verwendetes Öl, ob es irgendwelche chemischen Zusatzstoffe besitzt, auf die Sie allergisch reagieren könnten.

      Wir von Parkett-Bericht empfehlen Ihnen, sich einen professionellen Parkettverleger oder sogar einen Gutachter ins Haus holen, um das Parkett zu überprüfen. Dies müssen Sie zwar selbst bezahlen, aber danach haben Sie Gewissheit, warum die Probleme auftreten.

      Herzliche Grüße
      Ihr Parkett-Bericht Team

  2. Ich habe unseren Parkettboden vor 3 Tagen mit Tunöl geölt. Es trocknet sehr langsam und stinkt. Das Zimmer ist sehr gut belüftet, viele Fenster, alle offen. Weil ich in die Zimmer mußte, bin ich auf Stellen gehüpft, die trocken aussahen, aber jetzt sind weiße Fußabdrücke drauf. Ich habe versucht die weg zu machen, die Abdrücke bröselten nur wie beim Radieren, und wollte fragen, womit ich am besten das wegmache, nochmal drüber ölen oder mit Wasser wegwischen? Weiß man wie lange es dauert bis der Geruch erträglich wird?

    1. Hallo!

      Generell raten wir einen Fachmann zurate zu ziehen, da Ferndiagnosen nur sehr allgemein sind.

      Deshalb folgende Antwort ohne Gewähr:

      War das die so genannte „Erstpflege“? Oder war das Produkt bereits geölt?
      Welche Holzart wurde damit geölt?

      Wir vermuten, dass Sie davon zuviel darauf gemacht haben.
      Es könnte aber allerdings auch eine extrem harte Holzart sein, die kaum Öl aufnehmen kann bzw. Sie dann ein viel dünnflüssigeres Öl hätten auftragen müssen.

      Das verwendete Tungöl ist ein sehr dickflüssiges Öl, welches langsam trocknet. Außerdem kann es nach Schweinefett riechen.

      Vermutlich ist durch den zu hohen Auftrag das Öl bereits an der Oberfläche getrocknet, darunter aber eben noch nicht ganz (oder eben eine extrem dichte Holzart). Deshalb kommen diese weiße Schlieren beim Betreten zustande.

      Erneutes Ölen oder Wasser helfen so gut wie überhaupt nicht mehr.
      Entfernung wird nur durch Schleifen möglich sein. Dadurch würde sich auch der Geruch
      deutlich minimieren.
      Tipp: Danach mit Hartwachsöl, Naturöl oder Premiumöl behandeln.

      Viel Erfolg!

      Ihr Parkett-Bericht Team

  3. Hallo
    5-jähriges MFH, kurz nach Einzug modrigen, Geschmack gerochen.
    Parkett riecht etwa 60 cm von der Aussenwand Ostseite. Vor 1 Jahr
    Aussenfassade ein Gürtel neu verputz 45 cm. Vermute Feuchte drang
    vorher bis in den Parkett, durch das äussere abdichten, konnte die
    Feuchte nicht mehr austreten. Nun tut das Parkett ausgasen, deshalb
    der Geruch? Bin ich mit der Annahme richtig?
    Besten Dank im Voraus für die Rückantwort.
    Freundliche Grüsse
    Roland Grütter

    1. Hallo Herr Grütter,

      das hört sich leider nicht so gut an.
      Laut Ihren Angaben befürchtet wir, dass sich Feuchtigkeit und somit auch Schimmel unter Ihr Parkett angesammelt hat.
      Entweder direkt unter dem Boden oder unter dem Estrich.
      Unsere Meinung: Falls Sie Mieter sind, setzen Sie sich bitte sofort mit Ihrem Vermieter in Verbindung. Allein schon aus gesundheitlichen Aspekten bedarf es einer raschen Renovierung.
      Zur Not sollte ein Gutachter/Anwalt eingeschaltet werden, um ggf. Ansprüche/Gewährleistungen aufrecht zu erhalten bzw. zu stellen.
      Diese Angaben sind allerdings ohne Gewähr.

      Alles Gute und herzliche Grüße

      Ihr Parkett-Bericht-Team

      P.S.: Gerne können Sie uns und unseren interessierten Lesern darüber berichten, was mit dem Parkettboden geschah.

  4. Haben vor 6 Monaten unser Parkett abschleifen und versiegeln lassen.Trotz ständiger Lüftung des Raumes ist bis heute dieser aufgrund starker Geruchsbelästigung nicht für längere Zeit bewohnbar. Personen,die den Raum betreten empfinden den Geruch noch stärker als wir.Wir sind ratlos und wissen nicht was wir machen sollen. Der Handwerker sagt,es wird sich noch verriechen!

  5. Guten Tag wir sind vor zwei Jahren eingezogen und am Anfang ist es uns nicht aufgefallen aber jetz seit ca einem jahr..Immer wenn ich feucht gewischt habe stinkt es nach hundekot…Ich hab schon alles ausprobiert…Was kann ich machen ..reicht es wenn ich pvc drüber lege in dem Zimmer….lg

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