Liebe Leser,
Fertigparkett ist heute leicht selbst zu verlegen. Die verschiedenen Klick-Systeme ermöglichen die schwimmende Verlegung ohne Leim, die auch für unerfahrene Heimwerker kein Problem darstellt.
Dennoch gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, bevor man loslegt.
Im ersten Schritt ist es wichtig, den Untergrund zu prüfen. Dieser sollte frei von Unebenheiten sein. Zur Prüfung ob der Untergrund eben ist, empfiehlt es sich, Wasserwaage und Richtbrett zur Hilfe zu nehmen. Aufgespürte Unebenheiten müssen vor der Verlegung unbedingt ausgebessert werden! Dass der Untergrund trocken und sauber sein muss, ist selbstverständlich.
Bei der Verlegung auf mineralischen Untergründen, zum Beispiel Estrich, Anhydritestrich oder Steinfliesen, muss eine sogenannte Dampfbremse ausgelegt werden. Dies gilt auch bei der Verlegung von Parkett auf einer Fußbodenheizung. Diese Dampfbremse sollte eine 0,2 mm dicke PE-Folie sein.
Zusätzlich kann eine Dämmung ausgelegt werden, um den Geh- und den Trittschall zu reduzieren. Als Gehschall bezeichnet man die Geräusche, die innerhalb des Raums wahrgenommen werden. Der Begriff Trittschall bezieht sich auf die Geräusche, die in angrenzenden Räumen wahrgenommen werden.
Im zweiten Schritt, wenn der Untergrund vorbereitet und die Dämmung ausgelegt ist, werden noch ein paar Vorbereitungen getroffen. Die Parkettdielen brauchen nämlich vor dem Verlegen eine gewisse Zeit, um sich zu akklimatisieren. Die ungeöffneten Packungen sollten deshalb mindestens 2 Tage lang in dem Raum liegen, in dem sie später auch verlegt werden. Im Winter sollte man dem Parkettboden sogar 8 Tage Zeit geben. Es ist wichtig, die Räume in dieser Zeit auf mindestens 18 Grad zu heizen!
Haben sich die Dielen an das Raumklima gewöhnt, kann man mit dem Verlegen beginnen. Ein wichtiger Grundsatz dabei ist, dass man nicht Packung für Packung verlegen darf. Holz als Naturprodukt sieht, auch wenn es der „gleiche“ Boden ist, nicht immer gleich aus. Die Dielen können von Packung zu Packung in Farbe und Sortierung leicht voneinander abweichen. Damit man am Ende ein gleichmäßiges Verlegebild hat, sollte man also immer Dielen aus verschiedenen Packungen mischen. Am Besten ist es, ständig etwa 3 – 4 Pakete zu mischen.
Das natürliche Quell- und Schwindverhalten von Holz ist zwar bei Fertigparkett stark reduziert, aber nicht vollständig verschwunden. Deshalb ist eine sogenannte Dehnungsfuge nötig. Das bedeutet, dass ein Randabstand von 10 – 15 mm zu jeder Wand eingehalten werden muss. Hält man diesen Abstand nicht ein und das Holz „quillt“ bei höherer Luftfeuchtigkeit auf, hat es keinen Platz um sich auszudehnen. Die Folge sind unschöne Aufwölbungen – im schlimmsten Fall kann das Parkett sogar komplett kaputt gehen.
Die Verlegung sollte am besten in Längsrichtung zum einfallenden Licht erfolgen. Die erste Reihe wird mit der Nutseite zur Wand verlegt und mit dem bereits erwähnten Randabstand ausgerichtet. Ist dies geschafft werden die folgenden Dielen einfach eingeklickt. Was genau man dabei zu beachten hat ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Deshalb sollte man, auch wenn man sich im Vorfeld gut informiert hat, immer die mitgelieferten Herstellerempfehlungen genau lesen.
Um eine gleichmäßige, schöne Optik zu erreichen sollte man auf den Versatz der Dielen achten. Bei Dielen ab 2 m Länge ist ein Versatz von mindestens 50 – 60 cm einzuhalten. Verlegt man kürzere Dielen, sollte der Versatz mindestens 20 – 30 cm sein. Muss man die letzte Diele einer Reihe kürzen, kann man mit dem Rest dieser Diele einfach die nächste Reihe beginnen.
Bei der letzten Reihe müssen die Dielen auf die entsprechende Breite zugesägt werden. Welche Breite das sein wird, sollte man bereits vor dem Verlegen errechnen. Wäre die letzte Reihe nur wenige Zentimeter breit, ist es sinnvoll, bereits mit einer halbierten Reihe als erste Reihe zu beginnen. Denn dies ist um einiges angenehmer, als am Ende einen sehr schmalen Streifen Parkett verlegen zu müssen. Auch bei der letzten Reihe muss man an die Dehnungsfuge denken! Diese muss zu jeder Wand und auch zu Heizungsrohren etc. eingehalten werden!
Der Ausschnitt von Heizungsrohren erfolgt am Besten mit einem Topfbohrer. Als erstes die Stellen auf der Diele anzeichnen, an welchen das Element ausgesägt werden muss. Mit dem Topfbohrer die Öffnungen in das Element bohren – dabei unbedingt auch auf einen Dehnungsabstand zum Heizungsrohr achten! Anschließend ein Stück der Diele bis etwa zum halben Querschnitt der Rohröffnung aussägen. Ist die Diele dann verlegt, wird das ausgesägte Stück wieder eingepasst. Die Dehnungsfuge kann durch eine Heizkörperrosette später abgedeckt werden. Die Dehnungsfugen zur Wand hin werden von Sockelleisten bedeckt und sind somit später nicht sichtbar.
Ist der Boden fertig verlegt, werden sofort die als Abstandshalter verwendeten Keile entfernt. Der Boden kann sofort betreten und bewohnt werden!
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Der Gefaellt mir Button wuerde sich gut auf der Seite machen, oder finde ich ihn nur nicht?
Momentan gibt es den „Gefällt mir“ Button noch nicht, das stimmt. Er ist aber in Planung und in Kürze dann unter jedem Artikel zu finden!
Google hat jetzt auch einen „Gefällt-mir“ Button. Heißt plus eins (+1), gibts den hier auch bald?
Guter Artikel übrigens! Bitte weiter so.
Gruß Mariusz
Ich möchte demnächst in meinem Wohnzimmer Parkett verlegen und war auf der Suche nach ein paar Informationen. Die habe ich hier gefunden. Jetzt weiß ich was alles dabei zu beachten ist. Dankeschön.
sehr schöne und gut beschriebene seite.