Liebe Leser,

wer hatte nicht schon einmal den Gedanken gehabt, in den Zeiten von Ludwig XIV., dem Sonnenkönig von Frankreich, zu leben.
Noch heute wollen sich viele Menschen den Traum erhalten und lassen sich als Reminiszenz an das 17. Jahrhundert in Ihrem Heim Tafelparkett verlegen. Tafelparkett, auch Französisches Parkett genannt, gilt als eines der edelsten Parkettsorten, welches schon im Schloss von Versailles zu bewundern ist.
Was macht es so besonders und exquisit?

Das Tafelparkett ist ein Massivparkett bestehend aus geometrischen Mustern, die zu quadratischen Tafeln verleimt werden. Es wird roh verlegt. Neben der traditionellen Art, das Parkett mit dem Untergrund zu vernageln, kann es aber auch generell mit allen ebenen und trockenen Untergrundarten verklebt werden.
Nach dem Verlegen wird das Tafelparkett mit einer Schleifmaschine in mehreren Gängen abgeschliffen und mit dem entsprechendem Öl, Wachs oder Lack versiegelt.

Das Tafelparkett, auch Französisches Parkett genannt, wird auch als die „Königin unter den Parkettfußböden“ bezeichnet.
Diese Bezeichnung kommt daher, dass der französische König Ludwig XIV. das erste Tafelparkett in seinem berühmten Schloss einbauen ließ. Das Verlegen dieser Parkettsorte wurde anschließend von vielen europäischen Königshäusern übernommen. Neben Versailles ist das Französische Parkett z.B. im Schloss Sanssoucie in der Nähe von Berlin oder im Wiener Schloss Schönbrunn zu bewundern. Es galt als Standesmerkmal des Adels.

Aber auch heute noch gehört das Tafelparkett zu den edelsten Parkettsorten, die es gibt.
Die zusammengefügten Parketttafeln, die mit Nut- und Federverbindungen verlegt sind, haben verschiedene Muster, Motive und Verzierungen.
Das Tafelparkett ist recht kostspielig aufgrund seiner Herstellung. In Holz eingefügte oder aufgeleimte andersfarbige Ornamente aus Holz, sogenannte Intarsien, erhöhen den Aufwand enorm. Da dieses Parkett nicht „von Band“, sondern ausschließlich per Handarbeit hergestellt werden kann, ist der Preis generell höher als bei anderen Parkettsorten.
Das Aussehen des Tafelparketts ist sehr streng, da geometrische Formen wie Sterne und Rauten den Boden voluminöser, größer und stabiler erscheinen lassen. Dies wird durch eine geschickte Kombination von Farben und Proportionen noch gesteigert.
Ob ein Tafelparkettmuster in der Mitte des Raumes, um eine zentrale Ausrichtung zu geben, oder vollflächig verlegt, um ein geometrisches Konzept zur Geltung zu bringen; dem Tafelparkett sind keine Grenzen gesetzt.
Einfache geometrische Muster können ebenso verlegt werden wie komplizierte Muster aus Mäandern, bestimmten Abfolgen von Flussschlingen. Die jeweilige Räumlichkeit bekommt einen einzigartigen Charakter und den Möglichkeiten der Gestaltung sind gewissermaßen keine Grenzen gesetzt.
Häufig wurde bzw. wird auch das Französische Parkett mit einem umlaufender Fries verlegt. Dieser schmale Streifen dient noch mehr zur Gliederung und Strukturierung des Interieurs.

Dennoch sollte man mit den Verschnörkelungen und Dekoren nicht übertreiben, da ansonsten die Optik nicht mehr harmonisch auf den Betrachter wirkt, sondern eher konfus und verwirrend.
Die spätere Nutzung des Raumes sollte als Vorlage für die Gestaltung und Anordnung der Muster dienen.

Generell sollte das Französische Parkett wegen seiner Komplexität vom Fachmann verlegt werden. Es können durch die zusammengefügten Tafeln Unebenheiten bei der Verlegung entstehen und Ungenauigkeiten machen sich noch schneller bemerkbar als bei anderen Parkettsorten.

Grundsätzlich hat das Tafelparkett einen klassischen Stil. Für manche Menschen hat dies teilweise einen etwas altmodischen Touch.
Die Holzindustrie reagiert aber auch darauf inzwischen mit moderneren Trends im Bereich Tafelparkett. Besonders in Gestaltung von neueren Farbgebungen und Mustern, teilweise bis hin zum Freestyle, kann Tafelparkett auch für ein jüngeres Publikum sehr interessant sein und anziehend wirken.

Auch im gewerblichen Bereich kommt das Französische Parkett wieder immer mehr in Mode. Viele Firmen lassen sich ihr Unternehmensemblem beziehungsweise –logo für repräsentative Zwecke als Intarsienparkettplatte im Eingangsbereich einfügen. Sogar Nobelhotels besitzen komplett mit Tafelparkett arrangierte Zimmer, um ihren Gästen ein fürstliches Ambiente zu bieten.
Aber auch noch heute laden bzw. begrüßen hohe Staatspolitiker ihre ausländischen Gäste in königlich dekorierten Vorzeigeräumen, ausgestattet mit Tafelparkett.

Sie sehen, aufgrund des sehr hohen Aufwandes bei der Herstellung, Verlegung und Gestaltung, warum das Tafelparkett auch als die Königin unter den Parkettsorten bezeichnet wird.
Wenn Sie die Möglichkeit besitzen, zum Beispiel auf einer Reise oder einem Ausflug, in einem Schloss zu sein, dann achten Sie doch einmal darauf, ob Tafelparkett verlegt wurde. Lassen Sie sich von der Vielfältigkeit der Dekore inspirieren.
Selbst Könige konnten sich diesem Reiz nicht entziehen.

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