Liebe Leser,

um Musik unverfälscht, rein und in seiner ganzen Form genießen zu können, schwören viele auf Parkett als Bodenbelag. Nicht umsonst sind Opernhäuser und Konzerthallen, aber auch Hörsäle, Tonstudios, Musikzimmer, aber auch private Räume für den Genuss von Musik mit Parkett ausgelegt.
Parkett – den Klang fühlen
Holz leitet Schallwellen schneller weiter als Luft! Wenn Sie Ihr Ohr direkt an Holz halten und darauf klopfen, wird der Schall direkt an das Ohr geleitet und nicht durch die Luft. So lieben es zum Beispiel Cellisten und Kontrabassisten, einen direkten Bodenkontakt mit ihren Instrumenten zum Parkett zu haben. Dadurch fühlen sie im wahrsten Sinne des Wortes ihren erzeugten Klang besser und können so noch intensiver, individueller und ausdrucksstärker musizieren.
Aber auch hier gilt: Holz ist nicht gleich Holz. Für uns mag dies nicht immer hör- oder fühlbar sein, aber jede Holzart besitzt ein eigenes Schwingungsverhalten. Sogar das Alter des Holzes, oder ob es mit oder gegen die Faserrichtung geschnitten wurde, beeinflussen die Schallwellengeschwindigkeit und –intensität. So ist die Schallgeschwindigkeit bei Längsrichtung beinahe doppelt so groß wie bei Querrichtung (ungefähr 4000 Meter pro Sekunde zu 2500).
Ebenso treten große Unterschiede auf, ob das Parkett vollflächig fest verklebt beziehungsweise fest aufliegend oder schwimmend beziehungsweise hohl liegend verlegt wurde. Schwimmendes Parkett versetzt das Holz durch seine Hohlräume zwar noch mehr in Schwingungen, aber der Klang wird dadurch „verwässert“ und unnatürlicher. Bei verklebten Parkett erfährt man einen reineren und natürlicheren Klang, der im Gegensatz zu schwimmenden Parkett etwas zeitverzögert kommt.

Puristischer Klang
Parkett hat so gut wie keinen Einfluss auf die Zeit des Nachhalls. Der Holzboden hält den Nachhall sehr linear und niedrig, so dass auch hier kaum eine „Verwässerung“ des Klangs entsteht.
Gleichzeitig schluckt Parkett so gut wie keine Töne. Zum einen bleiben die Frequenzen bei fast jedem Hertzbereich identisch, zum anderen wird der Klang zu beinahe hundert Prozent reflektiert. So reflektiert schwimmendes Parkett ungefähr 94 Prozent der Töne direkt an den Raum zurück, während fest aufliegendes Parkett sogar 96 Prozent wiedergibt.

Parkett richtig zum Klingen bringen
Jeder Raum, jeder Saal oder jedes Zimmer sind für bestimmte Zwecke konzipiert. Dies muss auch bei der Verwendung von Parkett mit der Kombination Musik beachtet werden. Es ist grundverschieden, ob Musik in einem Konzertsaal, in einem Tonstudio oder in den eigenen vier Wänden gehört wird. Immer sind andere Voraussetzungen gegeben.
In Konzertsälen soll der Klang weiträumig und gleichmäßig verteilt werden und dadurch jedem Zuhörer zugänglich sein. In Tonstudios ist der unverfälschte Ton am wichtigsten. Und im privaten Bereich gelten nochmals ganz andere Gegebenheiten wie „gut nachbarschaftliche Beziehungen“ und optimaler Raumklang trotz Teppichen, Möbeln usw.
Um in den eigenen vier Wänden Musik noch besser genießen zu können, sind ein paar Dinge zu beachten. Bitte grundsätzlich den Bodenschall nicht mit dem Luftschall gleichsetzen! Parkett mindert nicht unbedingt die Lautstärke. Um die Nachbarschaft wegen zu lauter Musik nicht zu sehr zu verärgern, sollte eine Trittschalldämmung unter das Parkett verlegt werden. Berücksichtigen Sie auch, dass dann eventuell das Problem mit den Nachbarn neben an und oben drüber immer noch besteht. Wer ganz sicher gehen möchte, dass die durchdringenden Bassfrequenzen nicht stören, sollte dann Wände und Decke ebenfalls mit Dämmmatten ausstatten. Ob dies allerdings der Wohnästhetik zuträglich ist, sei jedem selbst überlassen. Man will es ja auch gemütlich haben.
Um die Bodenschallwellen zu vermindern, sollten bei einem Parkettboden die Boxen, gerade bei schwimmender Verlegung oder in Kombination mit Subwoofern, entkoppelt werden. Dies bedeutet, dass unter die Boxen Dämpfer gelegt werden. Die günstige Variante: halbe Tennisbälle. Die professionelle: Eigens auf das Gewicht und auf die Eigenfrequenz abgestimmte Schwingungsdämpfer.
Ganz wichtig dabei: Die Entkoppelungsgegenstände müssen eine niedrigere Eigenfrequenz besitzen als die zu entkoppelnden. Nur dann erhalten Sie weniger Resonanz im Raum und das Parkett muss nicht so viel „aushalten“.

Musik mit Parkett ist einfach hörbar gut.

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