Liebe Leser,

falls Sie vorhaben, eine Fußbodenheizung unter Ihrem Parkett zu verlegen, gibt es einige Kriterien, die Sie dabei beachten sollten.
Generell sollten keine Elektro-Fußbodenheizungen unter Parkett verlegt werden, da die Temperaturschwankungen zu groß für das Holz sind. Das Parkett wird durch zu schnelles Ab- und Aufheizen zu stark beansprucht, so dass die Gefahr der Verformung und Schüsselung zu groß ist.
Dagegen ist der Einbau von Warmwasser-Fußbodenheizungen unter Parkett, wenn einige Vorgehensweisen berücksichtigt werden, recht problemlos. Prinzipiell können alle Parkettholzarten in Kombination mit einer Fußbodenheizung verwendet werden. Nur für Ahorn und Buche sollten Sie Vorsicht walten lassen, da diese beiden Hölzer sich sehr anfällig gegenüber Feuchtigkeit und zu großen Temperaturschwankungen verhalten. Buche und Ahorn trocknen sehr schnell aus und Fugen können so leicht entstehen. Auch wenn einige Parketthersteller diese Holzarten im Zusammenhang mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung anbieten, sollten diese Eigenschaften immer berücksichtigt und eventuell ein Raumluftbefeuchter in Erwägung gezogen werden.


Geeignet für gängige Parkettverlegetechniken
Heutzutage sind viele Parketthersteller so weit, nicht nur vollflächig verklebtes Parkett für Fußbodenheizungen anzubieten, sondern auch Holzböden, die schwimmend verlegt werden. Bei schwimmender Verlegung sollte generell eine Trittschalldämmung unter das Parkett gelegt werden. Wie überall bei der Verlegung von Parkett auf einer Fußbodenheizung sind die Herstellerangaben immer genauestens zu beachten.

Auf- und Abheizphasen
Vorausgesetzt, der Estrich wurde im Vorfeld richtig verlegt, trocknet dieser mindestens 3 Wochen vor dem Aufheizen aus. Der Estrich bzw. alle mineralischen Untergründe müssen nach 21 Tagen so beschaffen sein, dass keine Feuchtigkeit mehr freigesetzt wird. Dies gilt nicht nur für die warmen, sondern auch für die kalten Jahreszeiten.
Anschließend erfolgt die erste Aufheizphase. In Schritten von 10 bis 15 Grad Celsius pro Tag wird in den ersten 5 Tagen auf eine Maximaltemperatur hoch geheizt. Die folgenden 7 Tage wird bei einer maximalen Temperatur von 45 Grad Celsius durchgeheizt. Dann wird ähnlich wie in der Aufheizphase schrittweise in den nächsten 4 Tagen wieder auf 25 Grad Celsius heruntergeheizt, um anschließend die Fußbodenheizung für eine Woche komplett auszuschalten. In der kommenden Woche wird das Auf- und Abheizen wie beim ersten Vorgang, nur in verkürzter Form wiederholt. Anschließend kann nun das Parkett bei gleichbleibenden 25 Grad Celsius verlegt und die Fußbodenheizung nach ca. 2 Tagen auf Normalbetrieb eingestellt werden.
Beachten Sie, dass alle Heizphasen sowohl die Tages- als auch Nachtzeiten beinhalten. Der tiefste Abheizpunkt sollte bei einer Raumtemperatur von ca. 20 und einer Bodentemperatur zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen.
Ebenso müssen auch bei den verschiedenen Estrichsorten und -stärken unterschiedliche Trockenzeiten beachtet werden.
Bei Zementestrich, der aus Mörtelschichten mit Zement als Bindemittel besteht, muss pro Zentimeter Estrichstärke wenigstens ein Tag aufgeheizt werden. Bei Anhydritfließestrich, der aus Anhydritbinder, Gesteinskörnung und Wasser zusammengesetzt ist und sich selbst durch die flüssige Beschaffenheit ausgleicht, müssen dagegen mindestens 2 Tage pro Zentimeter einkalkuliert werden.
U.a. wird durch die Calciumcarbid-Methode (CM-Messung) der jeweilige Feuchtigkeitsgehalt überprüft. Dabei sollten folgende Werte zugrunde gelegt werden: bei Zementestrich

Generell ist es ratsam, das Auf- und Abheizen von Fachleuten wie Heizungsbauern erledigen zu lassen. Bestehen Sie darauf, dass alle Abläufe und Messungen in einem Protokoll niedergeschrieben werden. Nur so besitzen Sie berechtigte Regressansprüche, die Sie im Schadensfall gelten machen können.

Temperaturen einhalten
Auch nachdem alle Heizphasen erfolgreich abgeschlossen wurden, sind bestimmte Kriterien zu beachten. Achten Sie darauf, dass die Raumtemperatur generell 20 bis 22, die Temperatur der Oberfläche des Parketts maximal 25 Grad Celsius betragen sollte. Weiterhin sollte die Luftfeuchtigkeit im Zimmer zwischen 50 und 65 Prozent liegen. Ansonsten sollte auch in diesem Fall ein Luftbefeuchter zum Einsatz kommen.

Alle Angaben sind ohne Gewähr, entsprechen aber neben den Herstellerangaben den allgemeinen Erfahrungswerten der Parkettverlegung auf Fußbodenheizungen.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion für Anregungen und Fragen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert