Liebe Leser,
die Optik eines Parketts wird maßgeblich von der gewählten Holzart geprägt. Doch auch sogenannte Oberflächenveredelungen können das Aussehen des Parketts stark beeinflussen. Hier finden Sie einen Einblick in die gängigsten Arten der Oberflächenveredelung, wie sie wirken und in welcher Form das Holz dafür behandelt wird.
Gebürstete Oberfläche – Die Oberfläche wird mit einer Draht- oder Wurzelbürste in Längsrichtung zur Maserung behandelt. Dadurch werden die weichen Bestandteile des Holzes ausgebürstet. Die härteren Bereiche, wie zum Beispiel Jahresringe und die natürliche Maserung, bleiben bestehen. Durch dieses Verfahren erhält die Oberfläche eine spürbare Struktur und die natürliche Maserung des Holzes kommt deutlicher zur Geltung. Ein Parkettboden mit gebürsteter Oberfläche wirkt durch die Betonung der Maserung besonders natürlich. Durch Abschleifen geht diese Art der Oberflächenveredelung natürlich verloren.
Gekälkte Oberfläche – Beim Kälken, auch Kalken genannt, wird die Oberfläche des Holzes zum Teil farblich verändert. Um ein Holz kälken zu können, müssen zunächst durch die Behandlung mit einer Drahtbürste die Poren geöffnet werden. Anschließend wird eine Paste, bestehend aus Wachs und Farbpigmenten, aufgetragen. Diese setzt sich in die geöffneten Poren und führt so zu der veränderten Optik – die Maserung des Holzes wird zusätzlich betont. Überschüssige Füllmasse wird wieder abgetragen und der Boden kann mit Lack oder Öl endbehandelt werden. Am besten geeignet sind für diese Art der Oberflächenveredelung großporige Holzarten wie zum Beispiel Eiche und Esche. Auch diese Art der Oberflächenveredelung geht mit einem Abschliff zu Renovierungszwecken verloren.
Geräucherte Oberfläche – Das Räuchern ist ein Verfahren, das den Farbton des Holzes verändert. Welcher Farbton damit erzielt wird, ist abhängig von der jeweiligen Holzart – Eiche, zum Beispiel, wird durch einen Räuchervorgang dunkel-braun bis schwarz-braun. Die Intensität der Verfärbung hängt von der Art des Räucher-Verfahrens, der Länge des Räucher-Verfahrens sowie dem natürlichen Gerbstoffgehalts des Holzes ab. Auch wenn es verschiedene Verfahren des Räucherns gibt, das Grundverfahren bleibt immer gleich:
Räuchern bezeichnet eine chemische Säure-Base Reaktion, die im Holz abläuft. Die Säure sind die im Holz befindlichen Gerbstoffe, als Base wird Ammoniak (Salmiak) verwendet. Die beiden Stoffe reagieren im Holz miteinander und bewirken dadurch die natürliche, dauerhafte Farbveränderung. Entstehende Farbnuancen und Strukturen beruhen auf dem unterschiedlichen Gerbstoffgehalt des Holzes. Je nach verwendetem Räucherverfahren findet dieser Prozess eher oberflächlich statt oder geht bis in den Kern des Holzes und sorgt für eine Farbveränderung bis in die tiefen Strukturen des Holzes.
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