Liebe Leser,
Korkparkett gibt es im eigentlichen Sinne gar nicht. Der Begriff hat sich aber mit der Zeit, sowohl bei den Herstellern und Verkäufern als auch bei den Kunden, eingebürgert. Dies hängt zum einen aus marketingtechnischer Sicht und anderseits vom Aufbau des Korkbodens zusammen.
Kork – die Rinde macht’s
Korkböden werden aus der Rinde der Korkeiche hergestellt. Ungefähr alle acht bis neuen Jahre wird die Rinde der Korkeiche abgeschält. Dabei wird darauf sehr geachtet, dass der Baum nicht beschädigt wird und dieser so ein Alter von bis zu 300 Jahren erreichen kann. Umgerechnet bedeutet dies eine Ernte von fast 200 Kilogramm pro Baum in dessen Lebenszeit. Das Hauptanbaugebiet dieses Laubbaums liegt hauptsächlich in Südwest-Europa, in Spanien und Portugal.
Kork besitzt den großen Vorteil einer hohen Rohdichte. Dies bedeutet in Bezug auf den Bereich Boden einen hohen Schallschutz. Kork wird somit nicht nur als Fußboden verwendet, sondern dient häufig als auch gute Tritt- und Gehschalldämmung für andere Fußbodenarten. Dafür sorgen die kleinen, aber dichten Korkzellen, die eine Art Luftpolster erzeugen.
Aber – und aus diesem Grund „falsches“ Parkett – Kork ist faktisch gesehen kein Holzfußboden. Somit ist der Begriff Parkett, der im eigentlichen Sinne nur mit Holz in Verbindung steht, nicht korrekt.
Korkparkett
Generell wird Korkparkett in drei verschiedenen Arten unterteilt:
• Massivparkett: Dieser Korkboden wird meist in Fliesenformat angeboten. Das Kork Massivparkett besitzt eine ungefähre Rohdichte von 480 bis hin zu 520 Kilogramm pro Quadratmeter. Die Oberflächen sind vor er Verlegung nicht behandelt und es zeichnet sich durch seine hohe Massivität (wie das Wort schon sagt), Schleifbarkeit, Flexibilität und isolierende Wirkung aus. Die Stärke beträgt etwa sechs Millimeter. Das Massivparkett aus Kork wird meist verklebt.
• Furnierparkett: Dieser Zweischicht-Korkoboden besteht aus einer edelfurnierten oder unbehandelten oberen Schicht und aus einer Trägerschicht, die flexibel ist, isolierend wirkt und für einen hohen Gehkomfort sorgt. Furnierparkett wird in Dielen- oder Fliesenformat angeboten. Auch diese Parkettform besitzt eine hohe Rohdichte, die zwischen 420 bis 580 kg / m² liegt. Die Stärke beträgt circa 4 Millimeter und dadurch ist Furnierparkett besonders gut für Renovierungsarbeiten geeignet. Auch das Furnierparkett wird hauptsächlich vollflächig verklebt verlegt.
• Fertigparkett: Dieser Korkboden in Dielenformat besteht grob eingeteilt aus drei Schichten. Die Deckschicht beziehungsweise Oberfläche besteht aus einer massiven Korkauflage. Einige Hersteller verwenden dafür auch ein Edelholzfurnier, um eine Holzoptik zu generieren und das Parkett zusätzlich noch aufzuwerten. Die Mittellage besteht wie bei herkömmlichen Parkett ebenfalls aus einer HDF-Platte. Ebenso kommt ein Gegenzug als dritte Schicht bei Kork-Fertigparkett zum Einsatz. Oft befindet sich noch zusätzlich als vierte Schicht eine Trittschall- und Wärmedämmung aus Presskork. Hier gibt es, je nach Hersteller, hauptsächlich zwei Verlegemöglichkeiten: im Nut-Feder-System oder schwimmend mit Klick-System
Vorteile von Kork
Kork strahlt eine natürliche Wärme aus, da es die Temperatur des Zimmers annimmt. Weiterhin ist ein Korkboden sehr flexibel und elastisch. Die einzelnen Korkschichten sind so gut wie formaldehydfrei und von Schadstoffen unbelastet.
Kurz gesagt: Korkparkett ist optimal für Personen geeignet, die mit Asthma und Allergien Probleme haben. Weiterhin „federt“ der Nutzer beim Gehen auf diesen Boden. Kork besitzt sehr gute Eigenschaften hinsichtlich der Schall- und Lärmdämmung. Es ist sehr pflegeleicht (normalerweise reicht die regelmäßige Pflege mit dem Staubsauger aus) und, was für immer mehr Menschen beim Kauf von Holzprodukten wichtig ist, es ist ein umweltschonendes, da aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammendes Produkt.
Die gleiche Oberflächenbehandlung ist bei Korkparkett wie bei „normalen“ Parkett gegeben. Ob mit Öl oder Wachs bearbeitet oder mit Lack versiegelt, je nach Wunsch des Kunden sind die entsprechenden Korkböden erhältlich.