Liebe Leser,

Im zweiten Teil zum Thema Oberflächenbehandlung befassen wir uns mit geöltem beziehungsweise gewachstem, geseiftem Parkett.
Teilweise gibt es diese Oberflächenbehandlung auch in „gemischter“ Form, zum Beispiel in einem Öl-Wachs-Gemisch.
Wichtig hierbei ist, dass alle drei Elemente die gleiche Funktion beziehungsweise Wirkung beim Auftrag auf Parkett besitzen. Im Folgenden sprechen wir hauptsächlich vom geöltem Parkett, da dies die am meist gebräuchliche Verwendung der drei Arten ist.
Vorteile von geöltem Parkett
Im Gegensatz zu Lack, das eine Schutzschicht auf das Parkett legt, füllt Öl, Wachs oder Seife die Poren des Parkettholzes auf. Fertig präpariertes geöltes Parkett ist bis zum Rand mit Öl gefüllt. So bleibt die schöne authentische Optik des Holzes erhalten. Das Parkettholz sieht weiterhin „echt“ aus und leitet die natürliche Wärme des Naturproduktes Holz fast eins zu eins weiter. Somit ist geöltes Parkett auch besser im Zusammenhang mit einer Fußbodenheizung geeignet, da das „Gegenprodukt“ Lack durch die aufliegende Schicht eine gute Wärmedurchlässigkeit mindert beziehungsweise verhindert.
Gleichzeitig schützt das Öl vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz.
Da das Öl dem Parkettholz weiterhin die Möglichkeit lässt, „natürlich“ zu sein, behält das Holz seine annähernd keimfreie Wirkung: Geöltes Parkett ist gut für Allergiker geeignet!
Ein weiterer Vorteil betrifft das Thema Kratzer und Dellen. Geöltes Parkett kann partiell restauriert werden. Im Gegensatz zu lackiertem Parkett können einzelne Dielen, zum Beispiel mit Wachsstiften, ausgebessert werden. Vollflächiges Abschleifen ist erst notwendig, wenn am ganzen Parkett der Zahn der Zeit zu sehen ist..

Nachteile von geöltem Parkett
Eindeutig der Pflegeaufwand. Da müssen Sie durch, wenn Sie sich für geöltes Parkett entscheiden. Zum einen muss nach der Verlegung das Parkett gründlich gesäubert und anschließend nochmals nachgeölt werden. Ein sofortiger Bezug ist meist nicht gegeben. Die Poren müssen sauber sein, damit sich kein Schmutz darin festsetzt. So werden beim Reinigen die obersten Füllschichten abgetragen. Ja nach Herstellerangaben müssen nach der Verlegung die Poren dann bis zu 20 Prozent wieder mit Finish-Öl aufgefüllt werden.
So ist der Pflegeaufwand immer recht hoch, da durch regelmäßiges Putzen die obersten Porenfüllungen regelrecht „weggewischt“ werden. Das Parkett fängt nach einer gewissen Zeit dann an zu vergrauen. Circa alle sechs Monate sollten Sie deshalb dann nachölen oder das Wischwasser mit Öl versetzen. Achten Sie bitte diesbezüglich ebenfalls genauestens auf die Herstellerhinweise, welcher Pflegestil der richtige für Ihr Parkett ist. Die höheren Kosten für die zusätzlichen Pflegemittel im Gegensatz zu lackiertem Parkett sollten ebenfalls in Ihre Kalkulation miteinbezogen werden. Generell ist geöltes Parkett zum gleichwertigen lackiertem Parkett etwas teurer.

Fazit
Geöltes Parkett ist sowohl in der natürlichen Optik als auch in der warmen Haptik dem lackierten Parkett klar überlegen. Dem gegenüber stehen der hohe Pflege- und damit verbundene Zeitaufwand und der höhere Kostenfaktor.

One thought on “Parkett geölt – Oberflächenbehandlung Teil 2”

  1. Ich bin auch „schwer“ für geölten Parkett. Der Raum wirkt dann viel wärmer, und gefühlt brauchen wir weniger heizen, was ja schonmal ein Vorteil ist. Wir haben uns wunderschöne, geölte Lärchendielen verlegen lassen.

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