Liebe Leser,

ein wichtiges Kriterium, Parkett richtig zu verlegen, ist die Berücksichtigung des Raumklimas. Da Holz ein Naturprodukt ist, neigt es, je nach Temperatur und Luftfeuchte, zum Quellen beziehungsweise Schwinden.
Bei Kälte und Trockenheit wird das Holz kleiner; es schwindet. Bei größerer Wärme und Feuchtigkeit „geht es auseinander“ und quillt auf. Dies trifft in höherer Form beim Massivparkett zu, da die Holzdielen aus einem Stück gefertigt werden. Ebenso muss aber auch bei der Verlegung von Fertigparkett bzw. Mehrschichtparkett das Quell- und Schwindverhalten berücksichtigt werden, obwohl die Trägerplatte bzw. der Gegenzug den Vorgang verringert.
Gerade die extremen Jahreszeiten wie Sommer bzw. Winter belasten das Parkett auf sehr große Weise. So sollten im Vorfeld zum einen schon bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, um zu große Gegensätze in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchte zu vermeiden. Zum anderen sollte während der kalten Jahreszeit immer darauf geachtet werden, ausreichend zu heizen, aber auch regelmäßig zu lüften. Bei zu geringer Luftfeuchte sollte ein Luftbefeuchter eingesetzt werden, der diese in geschlossenen Räumen erhöht. Und in den heißen Monaten sollte eventuell der Gebrauch von Ventilatoren in Erwägung gezogen werden

Größte Schwachpunkte sind die Stellen am Parkett, bei denen die benötigten Abstände nicht eingehalten wurden. Neben dem zu berücksichtigten Wandabstand muss besonders bei Abschlussleisten bzw. Übergangsschienen, bei Türzargen, Heizkörper- und Treppenanschlüsse geachtet werden, das Parkett nicht zu nah daran zu verlegen.

Unabhängig der Herstellerangaben ist es sinnvoll, generell eine Randfuge von 8 bis 10 mm einzuhalten. Auch wenn das Parkett an eine Wand herangearbeitet wird, kann sich der schwimmend verlegte Holzboden bei zu wenig Abstand aufrichten.
Ebenso sollte ein doppelter Wandabstand eingehalten werden, wenn sehr schwere Möbel und Einrichtungsgegenstände wie Schränke, Geschirrspül- oder Waschmaschinen auf dem Parkett stehen.

Ein kleiner Tipp: Halten sie am besten für jeden Meter verlegtes Parkett auf jeder Seite eine Rundumfuge von 1 mm (Länge) bis 1,2 mm (Breite) ein. Beachten Sie bitte, dass dies allerdings Circaangaben sind, da je nach Holzart und Lagerung unterschiedliche Dehn- und Schwindverhalten auftreten.
Jedes Zimmer besitzt ein eigenes Raumklima. Gerade in großflächigeren Räumen, z.B. über 8 mal 12 Metern, sollten unbedingt Dehnungsprofile aus Aluminium eingesetzt werden. Ebenso sollte dies bei raumübergreifender Verlegung erfolgen. So hat das Parkett die Möglichkeit, sich genügend auszudehnen bzw. zu schwinden, ohne dass hässliche sichtbare Fugen zum Vorschein kommen.

Auch wenn gegebenenfalls einige Parketthersteller geringere Anstände in der jeweiligen Montageanleitung angeben, ist es sicherer die oben genannten Abstände zu befolgen, um dem Parkett „genug Raum zum Atmen“ zu geben.

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