Liebe Leser,
laut ersten Berichten, Verlautbarungen und Umfragen ist im Jahr 2014 sowohl die Produktion als auch der Verkauf von Parkett rückläufig.
Parkettproduktion 2014
Laut Hauptverband der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie HDH/VDM sank die Parkettproduktion um fast elf Prozent (10,9 Prozent) im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr. Das bedeutet, dass „nur“ 9,55 Millionen Quadratmeter Parkett in Deutschland hergestellt wurden. Aber parallel blieb der Umsatz auf dem gleichen beziehungsweise leicht über dem Niveau von 2013. Woran liegt das?
Der Verband zieht folgende Schlüsse, die in Wirtschaft kompakt im Mai 2015 nachzulesen sind und auf die Mitgliederumfragen des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie (vdp) fußen:
- Schließung einzelner Standorte, besonders im Einzelhandel
- Verlagerung der Produktion aufgrund Kostenreduzierung ins Ausland
- Steigender Import
Das Mehrschichtparkett bleibt weiterhin unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Fertigung mit 4,23 Millionen Quadratmetern. Dennoch zeichnet sich hierbei eine tief schneidende Veränderung ab, was auch dem Geschmack des Verbrauchers geschuldet ist.
Mehrschichtparkett, normalerweise seit Jahren der unangefochtene Klassiker, musste Einbußen von fast 15 Prozent (14,7 Prozent) hinnehmen. Hier ist besonders auffällig, dass gerade der Schiffsboden, normalerweise seit Jahren der unangefochtene Klassiker, einen rapiden Rückgang verzeichnet. Zwar mussten dreischichtige Landhausdielen auch ein Minus von 9,1 Prozent (3,98 Millionen Quadratmeter) hinnehmen, bleiben aber unter dem Durchschnitt der gesamten Parkett- Produktionsverluste.
Bis auf zweischichtige Landhausdielen (Steigerung 43,7 Prozent auf 100.000 Quadratmeter) und Stabparkett (Steigerung von einem Prozent auf 140.000 Quadratmeter) haben somit alle Parkettsorten wie Mehrschichtparkette, Mosaikparkett und Massivholzdielen, mehr oder minder Verluste zu beklagen.
Parkettverbrauch 2014 in Europa
Kurz gesagt: etwas negativ. Laut einer Umfrage unter den mitgliedern des Verbandes der Europäischen Parkettindustrie (FEP) sank der Verbrauch um fast vier Prozent (3,8 Prozent) gegenüber 2013. Schon das erste Halbjahr musste einen Umsatzrückgang von circa 5,3 Prozent verbuchen, was in Euro ein minus von rund 150 Millionen ausmacht. Gute Zahlen schrieben die Skandinavier wie Schweden. Stabil blieb es in der Schweiz. Leichte Einbußen mussten Deutschland und Österreich verzeichnen. Und weiterhin besonders stark von der Finanzkrise betroffen sind Länder wie Italien und Frankreich, deren Verbrauch und damit auch einhergehend der Umsatz von Parkett weiterhin in der Krise ist. Da gerade die einwohnerreichsten Länder weniger verkaufen, drückt sich der Verbrauch negativ in Zahlen aus.
Ausblick
Die „goldenen“ Zeiten bis Mitte der 2000er sind vorerst vorbei. Ziel in den kommenden Jahren wird es sein, Parkett auf dem jetzigen Niveau zu halten.
Gefahr könnte für Parkett immer mehr durch den starken Zuwachs von Vinyl kommen. Dieser Boden hat vermeintlich einige Vorteile gegenüber Holz. Sehr pflegeleicht und leicht zu reinigen, auch in Nassbereichen verwendbar, teilweise etwas günstiger und kein Abschleifen vonnöten.
Parkett wird aber immer seine Liebhaber besitzen, mal mehr, mal weniger. Dieser Boden ist einfach zeitlos (schön).
Auch wenn Vinyl der Holzoptik von Parkett schon oft sehr nahe kommt. Ganz „verheimlichen“ kann PVC seine chemische Herkunft nicht. Dies ist so, als ob eine Tofuwurst eine echte Bratwurst sowohl vom Aussehen als auch vom Geschmack imitiert. Aber wer schon einmal Eine gegessen hat weiß, Tofu bleibt Tofu, Schwein bleibt Schwein. Und im Bereich Fußboden bedeutet Parkett weiterhin Natur und nicht Chemie.